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10.08.10

Tomatensugo, selbstgemacht

Eine Bekannte hatte mir schon seit Jahren vorgeschwärmt, wie gut der selbstgemachte Tomatensugo sei. Ich hatte keinen eigenen Garten, für eventuelle Tomaten und keine Gerätschaft für so ein Unterfangen. Vorallem hatte ich keine Lust!
Voriges Jahr war die Tomaten-Ernte vom eigenen Garten ziemlich gut, aber nicht so gut, dass es sich ausgezahlt hätte, mit so einer Arbeit anzufangen. Also kaufte ich noch Perette dazu. Fälschlicherweise werden bei uns diese Tomaten als Pelati gehandelt. Das sind sie erst, wenn ihnen die Haut abgezogen ist. Früher hat es diese ovalen Tomaten, geschält in Dosen zu kaufen gegeben. Das war der einzige Tomatensugo den man bekam. Auf der Dose stand groß: Pelati, daher der vermeintliche Name.

Also habe ich uns schon voriges Jahr ziemlich mit Tomatensugo eingedeckt und ich muss gestehen, dass wir jetzt total verwöhnt sind und Tomatensugo nur mehr in extremen Notfällen kaufen.


Dieses Jahr habe ich schon mit einem größeren Beet Tomaten angefangen. Sie beginnen zu reifen. Ich habe alle möglichen Sorten gepflanzt. Nur aus meinen Tomaten bekäme ich jedoch nie Sugo für's ganze Jahr heraus. Also habe ich mir gestern frei genommen, mehrere Kisten Bio-Perette gekauft und mich an die Arbeit gemacht.


Ich habe die Tomaten gewaschen und in gröbere Stücke geschnitten. Ich habe zum Glück einen ziemlich großen Topf. Dort habe ich sie aufgefangen und auf den Herd gestellt. Sie müssen sprudelnd mindestens 15 Minuten kochen, damit sie völlig zerkocht sind.
Die Deckel der Flaschen koche ich aus, damit sie steril sind. Zum Herausnehmen verwende ich die Spaghettizange. Das Wasser lasse ich stehen, weil ich nicht weiß, ob ich noch Deckel brauche.

Tomaten haben sehr viel Wasser und dieses siebe ich ab, damit der Sugo nicht zu dünn wird. Ich nehme dafür eine saubere Tetrawindel, lege diese ihn ein Standsieb und schöpfe eine Portion Tomaten ins Sieb, lasse das Wasser etwas ablaufen und fülle sie dann erst in den Trichter meiner Passiermaschine. Diese funktioniert fast wie ein Fleischwolf.
Ich drücke mit einem Stößel die Tomaten ins Gehäuse und drehe gleichzeitig mit der Kurbel.




Wie man auf dem Foto sieht, läuft der Sugo auf der Seite ab und wird aufgefangen, die Schalen und fast alle Kerne werden vorne beim Trichter hinaus gedrückt. Den Abfall treibe ich aber nochmals durch, denn er ist noch nicht ganz ausgepresst. Ich sammle ihn jetzt in einer großen Schüssel und lasse ihn nochmals am Ende, wenn ich schon alle Tomaten passiert habe, durch die Maschine. Man würde nicht glauben was da noch herauskommt.



Der Abfall ist jetzt trocken.
Den Tomatensugo koche ich nochmals kräftig auf und fülle ihn heiß in Flaschen. Ich mache auch kleinere Portionen, damit ich z.B. für ein Ossobucco oder einem Sfincione nicht eine ganze Flasche öffnen muss.



Wenn ich dann alle Flaschen im Keller stehen sehe, freue ich mich und denke mir, dass sich die Arbeit gelohnt hat.

6 Kommentare:

  1. Deine Freude beim Betrachten der Flaschen kann ich gut verstehen. Und erst noch beim Öffnen der Flaschen.

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  2. Ui, da hast du dir wirklich Arbeit gemacht. Ich würde auch gerne mal Einkochen und -machen, leider fehlt mir hier der Platz zur Vorratshaltung :-/.

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  3. Was für ne Arbeit. Aber ich glaub´, es lohnt sich...

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  4. @Robert, und erst beim Essen:))

    @Milliways, das kann ich gut verstehen, ohne Platz für die Lagerung geht nichts.

    @Claus, jetzt bin ich froh, dass es getan ist.

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  5. Gratuliere zur Disziplin - zu so etwas muss man sich wirklich aufraffen. Aber die Belohnung kommt beim Essen :-)

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  6. @Petra, zum Glück war eher schlechtes Wetter, dann musste ich nicht noch unnötig schwitzen.

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